HU schafft Anwesenheitskontrollen ab
Pressemitteilung vom 13. Juli 2010
In der heutigen Sitzung beschloss der Akademische Senat (AS) der HU auf
Antrag der Studierenden die endgültige und ersatzlose Abschaffung der
Anwesenheitskontrollen. Diese wurden seit ihrer rechtlichen Einführung
2007 nicht nur von den Studierenden scharf kritisiert. Neben
Datenschutzrechtlichen Problemen wurde vor allem auf die soziale Auslese
durch Anwesenheitskontrollen hingewiesen.
Anwesenheitskontrollen war, dass physische Anwesenheit die
Auseinandersetzung mit den Veranstaltungsthemen gewährleisten würde und so
die aktive Beteiligung an Diskussionen gewährleistet werden könne. „Hier
zeigt sich nur wieder die Eitelkeit einiger Dozierender, die sich
gezwungen sehen, die Studierenden zur Teilnahme zu zwingen, weil sie sonst
vor leeren Stühlen dozieren müssten. Wenn eine Lehrveranstaltung gut und
spannend ist, dann nehmen Studierende auch gerne und freiwillig daran
teil.“, sagt Gerrit Aust, Referent für Hochschulpolitik des
Referent_innenRat. „Studierende haben sich ihr Studium freiwillig
ausgesucht und sind an der Universität, weil sie etwas lernen wollen“,
ergänzt Tobias Roßmann, Mitglied im AS und Antragssteller.
Roßmann erklärt außerdem: „Seit der Einführung der neuen Studiengänge
müssen Studierende eine Modulabschlussprüfung ablegen, um zu Belegen, dass
sie ein Modul erfolgreich absolviert haben. Wenn ich diese Prüfung
bestehe, dann ist wohl davon auszugehen, dass das Thema hinreichend
verstanden worden ist und somit auch eine entsprechende Teilnahme
stattgefunden hat.“
Abschließend erläutert Silvia Gruß, Mitglied des AS: „Physische
Anwesenheit alleine macht noch kein erfolgreiches Studium. Zum einen kann
ich während meiner Vorlesung auch 1,5 Stunden im Internet surfen, ohne
dass das jemand merkt. Außerdem ist durch Erkenntnisse in der
Lernpsychologie ausreichend dargelegt, dass es nicht den EINEN Lerntyp
gibt. Mancher ist eben Autodidakt_in und andere lernen lieber in der
Gruppe.“