Pressemitteilungen

Forderungen zum Semesterticket

Statement der Berliner Asten zum Deutschlandsemesterticket 
 
Veröffentlicht am 26.01.2024
 
Fast zwei Monate ist es nun her, dass das Deutschlandsemesterticket von Bund und Ländern beschlossen wurde. Erste Verträge liegen den Studierendenschaften vor, bei einigen von Ihnen ist das Deutschlandsemesterticket bereits beschlossene Sache. Dennoch können die Berliner Studierendenschaften sich nicht vollends mit dem neuen Ticket anfreunden, dafür bereitet es an einigen Stellen doch noch zu viele Probleme. 

 
Das Semesterticket ist eine der zentralen Errungenschaften der Studierendenschaften.  Sie können so selbst Verträge abschließen und in der Theorie auch selbst mit den Verkehrsverbänden Konditionen hierfür aushandeln. In der Vergangenheit war dies bereits selten möglich. Verträge wurden uns so spät zugeschickt, dass wir keine Zeit für Verhandlungen hatten, falls es doch zu Nachverhandlungen kam wurde auf unsere Wünsche und Forderungen nicht eingegangen. 
 
Dieser Zustand hat sich mit der geplanten Einführung des Deutschlandsemestertickets nur noch weiter verschlechtert. So blieb zahlreichen Berliner Studierendenschaften gar keine Zeit für etwaige Verhandlungen, da die Rückmeldefrist an der Uni nur einige Tage nach der Verabschiedung begann. Wir wissen, dass das Deutschlandsemesterticket überraschend eingeführt wurde und auch die Verkehrsverbände kaum Zeit hatten, entsprechende Verträge aufzusetzen. Dennoch kann es nicht sein, dass die Verträge für das Deutschlandsemesterticket dann in zentralen Punkten von den alten Verträgen für das Berliner Semesterticket abweichen. Und genau dies ist hier passiert. 
 
Zunächst wurden zahlreiche Änderungen im Kreis der zum Semesterticket berechtigten Studierenden getroffen. Vorher hatten zahlreiche Gruppen ein Wahlrecht, ob sie das Semesterticket abschließen und so von günstigem ÖPNV profitieren möchten, oder nicht. Dieses Wahlrecht ist in dem Vertrag für das Deutschlandsemesterticket nicht mehr enthalten. Stattdessen fallen die betroffenen Gruppen Studierender jetzt entweder ganz aus dem Semesterticket raus, oder müssen dieses verpflichtend abschließen. 
So sind Promotionsstudierende, Studierende in Teilzeit unter 50 % sowie Studierende in Aufbau-, Fern- und Weiterbildungsstudiengängen nicht berechtigt, das Deutschlandsemesterticket zu erhalten. Dafür sind Studierende in mind. 50 % Teilzeit oder Studierende, die das 9€-Sozialticket beziehen nun verpflichtet, das Deutschlandsemesterticket zu erwerben und können sich nicht wie bisher auf Antrag davon befreien lassen. 
 
Studierende, die versuchen, ihr Studium an ihre schwierige soziale Situation anzupassen (zum Beispiel durch die Planung von Urlaubssemestern oder die Reduzierung der Semesterbelastung), sollten von dieser Regelung ausgenommen werden. Stattdessen werden sie mit der Neuregelung nur vor noch weitere Probleme gestellt. So können die Studierenden, die nicht berechtigt sind, das Deutschlandsemesterticket zu beziehen, auch nicht mehr von den Sozialfonds der Studierendenschaften profitieren. Durch die Sozialfonds werden den Studierenden, die sich in finanziellen Notlagen befinden, die Gebühren für das Semesterticket erstattet. Dies sind oft Studierende in unter 50% Teilzeit, die jetzt ganz aus dem Semesterticket rausfallen und nun eigenständig teure, frei verkäufliche Tickets kaufen müssen.
Die vorgeschlagene Änderung birgt somit klare Zeichen von Ableismus und Klassismus und stellt eine Maßnahme dar, die das Studium für viele unzugänglicher macht. Das ist unsere größte und wichtigste Kritik in Bezug auf die Neuregelung. Wir verurteilen die dadurch verstärkten sozialen Ausschlüsse auf das Schärfste.
 
Ein weiteres wichtiges Anliegen ist für uns die Ticketausgabe. Das neue Ticket wird nur als QR-Code auf dem Handy angeboten, die Campus-Karte wird nicht mehr benötigt. Die Regierung und der VBB fordern dies, auch der Mustervertrag zum Deutschlandticket sieht ausschließlich ein digitales Ticket vor. Wir sind der Meinung, dass ein gedruckter QR-Code zusammen mit dem Ausweis ausreichen sollte, um das eTicket nachzuweisen. Einige Studierende besitzen kein Smartphone oder möchten keins haben. Es ist unfair, diesen Studierenden den Zugang zu einem von ihnen bezahlten Semesterticket zu verwehren, besonders wenn man bedenkt, dass einige dieser Studierenden aus finanziellen Gründen auf ein Smartphone verzichten müssen. Es gibt bereits seit fast einem Jahr dauerhafte Kritik an der Datenübertragung beim Scannen des Deutschlandtickets, und wir möchten die  stärkste Kritik gegenüber dieser Datenübertragung bei der Deutschlandticket-Kontrolle zum Ausdruck bringen.
 
Das Deutschlandsemesterticket wird auch keine kostenlose Fahrradmitnahme mehr beinhalten, wie es bisher der Fall war. Diese ist allerdings notwendig, wenn man die Lebenssituation vieler Studierender in Berlin beachtet. 
"Ich wohne leider in einer schlecht angebundenen Region, in der ich ohne Fahrrad nicht wirklich zum nächsten S-Bahnhof komme", berichtet eine FU-Studentin uns gegenüber. "Wenn ich mein Fahrrad nicht mehr mit in die Bahn nehmen kann, bin ich in meiner Mobilität erheblich eingeschränkt." Oftmals finden Studierende aufgrund der Wohnungsknappheit keine andere Wohnung oder die Mieten sind in unmittelbarer Nähe einer Station zu teuer. Diese Studierenden sind auf ein Fahrradticket angewiesen. Nun sollen alle, die aus finanziellen Gründen auf eine direkte Anbindung zum ÖPNV verzichten müssen, monatlich noch mehr Geld für den ÖPNV ausgeben, nur um ihr Fahrrad mitnehmen zu können? 
 
Außerdem kann das Fahrrad auch ein Sicherheitsmittel für viele Studierende mit einem erhöhten Schutzbedarf im Alltag (BPoCs und FLINTA-Personen) darstellen. 
Darüber hinaus ist das Fahrrad ein Mittel nachhaltiger Mobilität. Gerade im Hinblick auf die Klimakatastrophe ist die Förderung nachhaltiger und klimafreundlicher Mobilität jetzt so wichtig wie nie. Die kostenlose Fahrradmitnahme mit dem Deutschlandsemesterticket nicht weiterhin möglich zu machen setzt also auch ein falsches Zeichen im Hinblick auf den Klimaschutz, das wir uns zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr erlauben können. 
 
 
 
 
Pressemitteilung zum Deutschlandticket für Studierende

Veröffentlicht 07.12.2023

 
Ein Anfang, aber noch lange nicht genug - Stellungnahme der Berliner Studierendenschaften zum Deutschlandticket für Studierende
 
Am Montag, 27.11.2023, haben Bund und Länder überraschenderweise doch noch das Deutschlandticket für Studierende beschlossen. Wir als Berliner Studierendenvertretungen begrüßen grundsätzlich die Aussicht auf ein deutschlandweites,  solidarisch finanziertes Semesterticket, wie es das Modell vorsieht.
 Es ist längst überfällig, ÖPNV für Studierende bundesweit zugänglich zu machen. Klimagerechte Mobilität lässt sich nur günstig und flächendeckend verwirklichen. Das aktuelle Angebot stellt aus unserer Sicht allerdings nur das absolute Minimum dar, das es schon vor Monaten hätte geben können und sollen.
 
Zunächst ist die behauptete Preisgünstigkeit des Angebots in Frage zu stellen. Uns wurde keine Preisgarantie für den monatlichen Betrag von 29,40€ in Aussicht gestellt, bereits bei Einführung des Tickets hieß es, dass Preissteigerungen zu erwähnen sind. Rund ein Drittel der Studierenden in Deutschland leben in Armut, noch höhere Ticketpreise sind für uns Studierende nicht tragbar. 
Deshalb sehen wir die Kopplung des Preises eines bundesweit gültigen Semestertickets an das Deutschlandticket kritisch. So müssen wir nicht nur bereits jetzt schon mit Preiserhöhungen rechnen, sondern auch um den langfristigen Bestand bangen. Denn die dauerhafte Aufrechterhaltung des regulären Deutschlandtickets ist nicht garantiert und die Bezuschussung wurde schon mehrfach von der Politik infrage gestellt. Was passiert dann mit dem Deutschlandticket für Studierende? Ein Ticket nach dem aktuellen Modell ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber noch lange nicht das, was für Studierende preislich langfristig annehmbar ist. Wir Studierendenschaften fordern nach wie vor langfristige Planungssicherheit und Preissicherheit! 
Auch die Konditionen des Deutschlandtickets für Studierende sind nicht ideal. Es ist zu begrüßen, dass Studierende jetzt die Möglichkeit bekommen, in ganz Deutschland den ÖPNV nutzen zu können und viele werden davon bestimmt regelmäßig Gebrauch machen. Allerdings soll das neue Ticketmodell keine Fahrradmitnahme beinhalten. Diese ist allerdings notwendig, wenn man die Lebenssituation vieler Studierender in Berlin beachtet. 
"Ich wohne leider in einer schlecht angebundenen Region, in der ich ohne Fahrrad nicht wirklich zum nächsten S-Bahnhof komme", berichtet eine FU-Studentin uns gegenüber. "Wenn ich mein Fahrrad nicht mehr mit in die Bahn nehmen kann, bin ich in meiner Mobilität erheblich eingeschränkt." Oftmals finden Studierende aufgrund der Wohnungsknappheit keine andere Wohnung oder die Mieten sind in unmittelbarer Nähe einer Station zu teuer. Diese Studierenden sind auf ein Fahrradticket angewiesen. Nun sollen alle, die aus finanziellen Gründen auf eine direkte Anbindung zum ÖPNV verzichten müssen, monatlich noch mehr Geld für den ÖPNV ausgeben, nur um ihr Fahrrad mitnehmen zu können? 
 
Das Wichtigste ist aber wohl, dass die Zeit drängt. Nähere Informationen sind aktuell dringend notwendig, wenn es zum Sommersemester 2024 das Deutschlandticket für Studierende auch in Berlin geben soll. Wie wir in der Vergangenheit bereits häufig betont haben, müssen die einzelnen Studierendenschaften in den nächsten Tagen bereits den jeweiligen Hochschulleitungen Kennzahlen zu den abzuschließenden Ticketverträgen übermitteln, um so die Umsetzung bis zu dem Sommersemester möglich zu machen. Dabei sind die Studierendenschaften zur Einhaltung von Fristen verpflichtet, die nicht verschoben werden können und teilweise in der ersten Dezemberwoche liegen. Falls wir nicht schnellstmöglich Vertragsentwürfe und weitere Informationen zum Deutschlandticket für Studierende erhalten, würden tausende Studierende in Berlin weder von dem Deutschlandticket für Studierende profitieren, noch überhaupt den ÖPNV nutzen können. 
Es muss dringend verhindert werden, dass die Berliner Studierenden bald ganz ohne Fahrkarte dastehen. Deshalb brauchen wir Studierenden jetzt weitere Informationen und fordern die Berliner Verkehrsbetriebe auf, auf unsere Forderungen einzugehen und uns rechtzeitig Vertragsentwürfe zuzusenden, damit die Berliner Studierenden auch im nächsten Semester von einem Semesterticket profitieren können. 
Auch der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerkes Matthias Anbuhl teilt unsere Kritik und äußerte sich wie folgt zur aktuellen 29,40 € Vorlage: "Sie wurde ohne Beteiligung der Studierenden getroffen. Sie müssen künftig in die Verhandlungen mit einbezogen werden." 
Unsere Forderungen nach Preisgünstigkeit, Transparenz und Planungssicherheit haben wir bereits vor Monaten öffentlichkeitswirksam in einem offenen Brief geäußert, der weitreichende Unterstützung erfahren hat. Wir sehen nicht, dass darauf eingegangen wird und halten an unserer Position fest.
Landesastenkonferenz Berlin

 

 

 

 

 

Offener Brief für das Semesterticket

Veröffentlicht am 01.11.2023

Sehr geehrte Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt,
Sehr geehrter Verkehrsbund Berlin-Brandenburg,

mit diesem offenen Brief rufen wir Sie auf, unseren Forderungen zum Erhalt des solidarisch finanzierten Semestertickets nachzukommen.

Seit Jahren werden studentische Anliegen in den politischen Entscheidungen um das Semesterticket nicht gehört. Gesprächswünsche von uns zu dem Thema werden seit Monaten ignoriert oder verweigert. Die aktuelle Situation an den Hochschulen und die Aussicht darauf, dass das Solidarmodell Semesterticket aufgrund von fehlendem politischem Willen bald der Vergangenheit angehören kann, haben uns dazu veranlasst, uns mit diesem offenen Brief an Sie zu wenden.

Im letzten Jahr wurden laufend neue Ankündigungen gemacht, dass es günstigere Tickets geben solle, die ein Semesterticket vermeintlich überflüssig machen würden. All diese Modelle, ob sie nun 19€ oder 29€ kosten sollen, haben aber eines gemeinsam: Sie können nicht das ersetzen, was das Semesterticket leistet.

Das Semesterticket ist ein solidarisch finanziertes Modell, welches von Studierenden erkämpft wurde und viele entscheidende Vorteile gegenüber jeder Art von frei verkäuflichen Tickets hat. Es kostet auf den Monat gerechnet aktuell 32,30€, gilt für den Tarifbereich ABC und ermöglicht Fahrradmitnahme. Die Studierendenschaften betreiben zudem eigene Semesterticketbüros, welche anhand verschiedener Härtefallkriterien Zuschüsse bewilligen können, wodurch gegebenenfalls der volle Geldbetrag erstattet wird. Für Studierende in schwierigen Lebenssituationen oder mit geringem Einkommen ist dies oftmals die einzige Möglichkeit, den ÖPNV nutzen zu können. Dies kann kein frei verkäufliches Ticket bieten. Zudem decken die angekündigten Modelle nie denselben Bereich wie das Semesterticket ab. Insbesondere der C-Bereich und die Fahrradmitnahme müssen aufgrund der Wohnungsnot in Berlin und dem schlecht ausgebauten Nahverkehr in den Vorstädten zwingend in einem Ticket für Studierende inkludiert sein, das ist im 29€-Ticket nicht vorgesehen. Da ein einziger Anschlussfahrschein in den C-Bereich bereits 2€ und ein ABC-Fahrradticket 2,80€ kostet, ist auch kein wirklicher Preisvorteil zum Semesterticket gegeben. 

Das Solidarmodell orientiert sich an den Bedürfnissen der Studierenden und ermöglicht umweltfreundlichen und erschwinglichen Nahverkehr für alle. Die Zustimmung zum Semesterticket unter den Studierenden ist enorm: an der BHT haben bei einer Urabstimmung im vergangenen Semester 94,6% der Studierenden für ein Semesterticket gestimmt, an anderen Hochschulen haben Urabstimmungen oder Abstimmungen im Studierendenparlament zu ähnlichen Ergebnissen geführt. Wir als gewählte Vertreter*innen der Studierendenschaft wollen am Semesterticket festhalten und fordern schon seit vielen Jahren eine deutliche Vergünstigung des Berliner Tickets. Wir beobachten jedoch seit längerem, dass dies offenbar politisch nicht gewollt ist. 

Am 12.10.2023 hat die Berliner Verkehrsverwaltung gegenüber dem RBB geäußert, dass das Semesterticket bei Einführung eines 29€-Tickets "rechtlich angreifbar" sei. Ihre Aussage, den Studierendenschaften stünde es dennoch frei, die Verträge zu unterschreiben, wirkt im Anschluss regelrecht zynisch. Erwarten Sie von uns, dass wir Verträge unterzeichnen, nachdem Sie ein Klagerisiko so explizit ins Spiel gebracht haben? 

Wir verstehen nicht, woher diese politische Abkehr vom Semesterticket kommt. Ihre Aussagen deuten darauf hin, dass dem Senat an einer Weiterführung des Semestertickets offenbar nicht gelegen ist. Wir fragen Sie konkret: Wie kommen Sie zu dieser Annahme? Warum bekennen Sie sich nicht öffentlich zu dem Modell, von dem unzählige Studierende seit vielen Jahren profitieren? Welchen Vorteil sehen Sie in frei verkäuflichen Tickets, die nicht einmal annähernd mit dem Semesterticket vergleichbar sind?

Aktuell wird das Semesterticket vom Berliner Senat mit 16,50€ pro Person/Semester bezuschusst, um Preissteigerungen seitens des VBB auszugleichen. Das Ticket wird für die Studierenden dadurch nicht günstiger. Wir sind als Studierendenschaften darauf angewiesen, dass der Preis nicht steigt. Nur durch eine ausreichende Bezuschussung des Semestertickets durch die Senatsverwaltung ist es uns möglich, auch in Zukunft weiterhin Semesterticketverträge zu unterschreiben. Seit Jahren fordern wir eine Erhöhung des Zuschusses, da das Berliner Semesterticket im Vergleich zu anderen Bundesländern schon seit langem zu teuer ist.

Seit Jahren werden uns die Verträge erst so spät zugesendet, dass für Nachverhandlungen keine Zeit bleibt. Dies wiederholt sich, obwohl wir vielfach auf diese Problematik hingewiesen haben, auch in diesem Semester. Schleppende Kommunikation durch VBB und Senatsverwaltung erschwert unsere Arbeit zusätzlich. Wir sind somit darauf angewiesen, dass die Angebote, die uns der VBB entgegenbringt und der Zuschuss, den der Senat zu zahlen bereit ist, ein Unterzeichnen des Vertrags zulassen.

​​Wir sehen daher sowohl den Senat als auch den VBB in der Verantwortung, uns die folgenden Fragen zu beantworten: Warum wird uns auf diese Weise Planungssicherheit verwehrt? Warum müssen die Berliner Studierenden so viel mehr bezahlen als in anderen Bundesländern? Warum bleiben unsere Forderungen nach einem günstigen Semesterticket durch erhöhte Zuschüsse oder niedrigeren Ausgangspreisen seit Monaten ungehört?

Mit der Einführung des 29€-Tickets verschlechtert sich die Situation von Studierenden aus bereits genannten Gründen zusätzlich. Warum werden 29€-Ticket und Semesterticket gegeneinander ausgespielt? Warum schließen sich eine Einführung des 29€-Tickets und eine höhere Bezuschussung des Semesterticktes aus Sicht der Senatsverwaltung aus? ​​​​​​​​​​​​Die Tatsache, dass hierfür offenbar keine finanziellen Mittel im Haushalt vorgesehen sind, müssen wir als politische Entscheidung gegen das Semesterticket deuten. 

Wir können und wollen Entscheidungen nicht anhand von politischen Versprechungen treffen, die uns keinen Handlungsspielraum lassen. Am Beispiel des Deutschlandtickets sehen wir aktuell sehr deutlich, dass vergünstige Ticketangebote trotz enormer positiver Resonanz in der Bevölkerung womöglich nicht langfristig sicher finanziert werden. Auch ein mögliches 29€-Ticket sehen wir dieser Gefahr ausgesetzt. Das Semesterticket für eine derart unsichere Lösung aufzugeben, halten wir für hochgradig unverantwortlich.

Wir fordern ein planbares Semesterticket, dessen Konditionen wir als Studierendenschaften selbst verhandeln und für das wir rechtzeitig einen rechtssicheren Vertrag unterschreiben können. 

Wir fordern eine längst überfällige Vergünstigung der Preise seitens des VBB oder eine Erhöhung des Zuschusses durch die Senatsverwaltung.

Wir fordern ein klares Bekenntnis zum Solidarmodell Semesterticket und zu klimafreundlichem und bezahlbarem ÖPNV für alle.

Verfasser*innen:

  • Allgemeiner Studierendenausschuss der FU Berlin
  • Refererent*innenrat der HU Berlin
  • Allgemeiner Studierendenauschuss der BHT

Unterstützer*innen:

Gremien, Institutionen und außeruniversitäre Gruppen

  • Präsidium der Freien Universität Berlin
  • Präsidium der Berliner Hochschule für Technik

  • StudierendenWERK Berlin
  • Studentischer Verwaltungsrat StudierendenWERK Berlin

  • Freier Zusammenschluss von Student*innenschaften (fzs) e.V. 
  • Fridays for Future Berlin 
  • Grüne Jugend Berlin
  • netzwerk n

Hochschulpolitische Gruppen

  • Arbeitskreis Kritischer Jurist*innen, HU Berlin
  • Kritische Jurist*innen, FU Berlin
  • Studentische Initiative Nachhaltigkeitsbüro, HU Berlin​​​​​​​

  • Gruppe BHT for Future 
  • Grüne Liste im StuPa der BHT

  • Ver.di Betriebsgruppe, FU Berlin
  • Aktionskomitee TV-L FU Berlin
  • Personalrat der Studentischen Beschäftigten, FU Berlin
  • Personalrat der studentischen Beschäftigten, HU Berlin
  • Landesausschuss Studierende der GEW BERLIN
  • Demokratisch-Plural-Dienstagskreis, Liste im Akademischen Senat, FU Berlin

  • Fachschaftsinitiative Geologie, FU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Lateinamerika-Institut, FU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Romanistik, FU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Informatik, FU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Physik, FU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Otto-Suhr-Institut, FU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Europäische Ethnologie, HU Berlin
  • Fachschaft Chemie, HU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Grundschullehramt, HU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Geographie, HU Berlin
  • Fachschaftsinitiativen Rehabilitationswissenschaften & Gebärdensprache, HU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Informatik, Mathematik & Physik, HU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Physik, HU Berlin
  • Fachschaft klassische Archäologie, HU Berlin 
  • Fachschaftsinitiative Erziehungswissenschaften & Erwachsenenbildung und Lebenslanges Lernen, HU Berlin 
  • Fachschaft Lehramt, HU Berlin 
  • Fachschaft Sozialwissenschaften, HU Berlin
  • Fachschaft Rechtswissenschaften, HU Berlin
  • Fachschaft Mathematik, HU Berlin
  • Fachschaftsinitiative Humanmedizin Charité

Professor*innen und Mitarbeitende der Hochschulen

  • Prof. Dr. Gabriele Metzler, Institut für Geschichtswissenschaften, Mitglied im Akademischen Senat, HU Berlin
  • ​​​​​​​Josta Hamann, Technik, Service und Verwaltung, HU Berlin 
  • Dr.in Ursula Fuhrich-Grubert, zentrale Frauenbeauftragte der HU
  • Dr. Marit Gründer​​​​​​​, Mitglied im akademischen Senat HU Berlin

  • Prof. Dr. Anika König, Institut für Sozial- und Kulturanthropologie, FU Berlin
  • Prof. Dr. Antonie Schmiz, Department of Human Geography, FU Berlin
  • Iris Würbel, Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie, FU Berlin
  • Prof. Dr. Claudia Calvano, Arbeitsbereich Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, FU Berlin

  • Dr. Julia Neuhaus, Präsidentin, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Dieter Pumpe, Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Sven Tschirley, Vorsitz Akademische Versammlung, BHT
  • Paul Jerchel, Mitglied des Kuratoriums, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Joachim Villwock, Laborleiter für CAE und Simulation - CAVE, Mitglied im AS, designierter VPF, BHT

  • Prof. Dr. rer. nat. Heike Ripphausen-Lipa,Mitglied im AS, designierter VPL, BHT
  • Prof. Dr. rer. pol. Haiko Schlink, Dekan Fachbereich I, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Stefan Heyde, Dekan Fachbereich III, BHT
  • Prof. Dipl.-Ing. Petra Vondenhof-Anderhalten, Dekanin Fachbereich IV, BHT
  • Prof. Dr. med. vet. Diana Graubaum, Dekanin Fachbereich V, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Stefan Dreher, Dekan Fachbereich VIII, BHT

  • Prof. Dr. Steffen Prowe, Mitglied im AS, FBR V, BHT
  • Prof. Dr. Benny Selle, Mitglied im AS, BHT
  • Kirsten Engelhardt, Mitglied im AS, Leitung Hochschulsport, BHT
  • Natascha Halbritter, M.Sc., Mitglied im AS, BHT
  • Sabine Donner, Mitglied m AS, BHT
  • Prof. Dr. phil. Anne König, Laborleiterin, Betriebswirtschaftliche EDV-Anwendungen, Laborleiterin, Drucktechnik und Weiterverarbeitung Mitglied im AS, BHT
  • Dorothee Braukmann, Mitgied im AS & FBR VIII​​​​​​​, BHT
  • Anna-Marie Bengelsdorf​​​​​​​, Mitgied im AS & FBR VI​​​​​​​, BHT
  • Susanne Plaumann, M.A.​​​​​​​, zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte​​​​​​​, BHT

  • Prof. Dr.-Ing. Lutz Dittmann, Prodekan Fachbereich IV, BHT
  • Prof. Dipl.-Ing. Zeynep Ayse Hicsasmaz-Heitele, Laborleiterin Tragwerke und Konstruktion, Mitglied im FBR IV, BHT
  • Prof. Dr. Patrick Jochum, Laborleiter Bausanierung und Energieeffizienz & Mitglied im FBR IV, BHT
  • Prof. Dipl.-Ing. Hans-Peter Ritzer, Laborleiter Entwurf und Städtebau, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Felix Wellnitz, Professor für Bauphysik, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Martin Behne, Professor für Gebäudetechnik, BHT
  • Dr. habil. Berthold Hub, Gastprofessor für Baugeschichte & Architekturtheorie, BHT
  • Prof. Dipl.-Ing. Rüdiger Ebel, Professor für Entwurf und Städtebau, BHT 
  • Prof. Dr.-Ing. Andreas Fischer, Professor für Massivbau, BHT
  • Prof. Dr. Ulrike Schraps, Professorin für Betriebspsychologie
  • Prof. Dr. Kristin Krenek, Professorin für Industrielle Mathematik, BHT
  • Prof. Dr. Jens Lüdeke, Professor für Landschaftsarchitektur, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Georg Christian Weiß, Professor für Facility Management, Schwerpunkt technischer Gebäudebetrieb, Bauschadenskunde und Brandschutz, BHT
  • Prof. Dr. Constanze Bongs, Professorin für Heiztechnik, BHT
  • Prof. Dipl.-Ing. Katja Biek, Professorin für Sanitärtechnik, Mitglied im FBR IV, BHT
  • Prof. Dr. rer. nat. Mathias Fraaß, Laborleiter Elektro-, Mess- und Regelungstechnik, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Elfriede Herzog, Professorin i. R., BHT
  • Prof. Dr. Ulrich Finke, Laborleiter Klimatechnik, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Huu-Thoi Le, Laborleiter Heiztechnik, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Henrike Schoper, Professorin für Entwerfen und Konstruieren im Bestand
  • Prof. Dipl.-Ing. Thomas Kretschmer,Professor für Gebäudetechnik und Facility Management, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Axel Rathey, Laborleiter Sanitärtechnik, BHT
  • Prof. Diplome Regie general Susanne Auffermann-Lemmer, Professorin (Beleuchtungstechnik und Lichtgestaltung, BHT
  • Prof. Dr.-Ing. Johannes Bader, Laborleiter Biotechnikum, BHT 
  • Prof. Dr.-Ing. habil. Eva Maria Froschauer, Laborleiterin Baugeschichte und Bauerhaltung, BHT

Mehr als 1200 weitere Unterschriften von allen Mitgliedsgruppen der Hochschulen

Wir freuen uns über weitere Unterschriften. Wenn Sie den offenen Brief unterschreiben wollen, wenden Sie sich bitte an die Verfasser*innen: AStA FU (hochschulpolitik@astafu.de), RefRat HU (oeko@refrat.hu-berlin.de), AStA BHT (verkehr@studis-bht.de)

Aktualisierung: Am 31.10., einen Tag vor der Veröffentlichung dieses Briefs, hat uns der VBB einen Geprächstermin angeboten, um unsere Fragen zu beantworten. Das Gespräch wird in der kommenden Woche stattfinden und wir werden unsere Forderungen dort zum Ausdruck bringen.

 

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  • erstellt:03.11.23, 10:01
  • geändert:05.02.24, 16:41